Nachhaltigkeit am Finanzmarkt: „Den Versicherern kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu.“

Volker Bohn ist Nachhaltigkeitsbeauftragter bei der Stuttgarter. Im Gespräch gibt er Einblicke in seinen Aufgabenbereich sowie in aktuelle Projekte und einen Ausblick auf die Beratungspraxis unter den Vorgaben der Präferenzabfrage ab August 2022.

Nachhaltigkeit am Finanzmarkt:  „Den Versicherern kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu.“
Volker Bohn © Die Stuttgarter

Seit Dezember 2021 sind Sie „Nachhaltigkeitsbeauftragter“ der Stuttgarter. Wie kann man sich die Arbeit eines Nachhaltigkeitsbeauftragten vorstellen?

Die zentrale Aufgabe des Nachhaltigkeitsbeauftragten ist die Kommunikation nach außen und nach innen. Durch die Ziele des europäischen Green Deal und die damit verbundenen regulatorischen Anforderungen entstehen für Versicherer umfangreiche Anpassungsbedarfe. Auch Die Stuttgarter hat sich dafür entschieden, diese im Rahmen des Projekts „Nachhaltigkeit“ auf den Weg zu bringen. Hierbei unterstütze ich, denn es gibt viel zu tun. Als Nachhaltigkeitsbeauftragter gebe ich zudem Impulse zur Verankerung nachhaltiger Aspekte in allen Unternehmensbereichen.

Warum haben Sie diese Funktion übernommen?

Nachhaltigkeit ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Der Fokus liegt sehr stark auf der Bewältigung der Klimakrise. Kernpunkt ist die Eindämmung der Erderwärmung durch die Reduktion des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes. Es geht um nichts Geringeres als die grundlegende Transformation unseres Wirtschaftens. Das geht uns alle an und es gilt deshalb, Verantwortung zu übernehmen. Genau das ist meine Motivation in der Funktion des Nachhaltigkeitsbeauftragten. Ich möchte meinen Beitrag zur Erreichung dieser ambitionierten Ziele leisten und alle einladen, sich hier ebenfalls zu engagieren.

Was bietet Die Stuttgarter in Sachen Nachhaltigkeit bereits an?

Als einer der ersten Anbieter nachhaltiger Altersvorsorgelösungen ist Die Stuttgarter bereits seit 2013 erfolgreich mit der GrüneRente am Markt. Mit unserer Informations-Offensive grün(er)leben bieten wir Geschäftspartnern informative Beiträge, hilfreiche Vertriebsunterstützung und innovative Formate rund um das Thema Nachhaltigkeit bei der Stuttgarter.

Stark nachgefragt wird auch unsere kostenfreie Weiterbildung zum Nachhaltigkeits-Berater mit INAF-Zertifizierung für Geschäftspartner. Namhafte Experten wie Prof. Dr. Christian Klein und Gottfried Baer vermitteln dabei in 3 Online-Seminaren Nachhaltigkeitskompetenzen mit Vertriebspotential.

Zudem schaffen und erhöhen wir die Transparenz, was gerade im Bereich der Nachhaltigkeit wichtig ist. Dazu dient der jährlich aktualisierte Anlagebericht mit Details zur Entwicklung unserer nachhaltigen Kapitalanlagen sowie unseren Grundsätzen, Nachhaltigkeitskriterien und Zielen der GrüneRente. Hilfreich ist hierfür außerdem der Stuttgarter Nachhaltigkeitsbericht, den wir für das Jahr 2021 komplett überarbeitet haben. Hier zeigen wir, wie wir uns in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung positionieren und durch welche Maßnahmen wir Verantwortung für uns und für zukünftige Generationen übernehmen.

Welches sind die wichtigsten nachhaltigen Themen bei der Stuttgarter in diesem Jahr?

Dem Finanzmarkt kommt bei der angestrebten Transformation eine große Bedeutung zu. Die finanziellen Mittel für die notwendigen Investitionen sollen – außer von der öffentlichen Hand – insbesondere aus der Privatwirtschaft kommen. Den Versicherern kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu. Ziel der EU-Kommission ist die Steuerung der Realwirtschaft über die Einflussnahme auf die Finanzmarktteilnehmer. Vor diesem Hintergrund sind die bereits verabschiedeten Verordnungen zur Taxonomie und Offenlegung entstanden. Diese führen schrittweise zu erweiterten Berichtspflichten für Anbieter von Anlageprodukten. Hinzu kommt die Pflicht zur Integration der Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen der Kunden in den Beratungsprozess. Diese gilt es zum 2. August dieses Jahres umzusetzen. Auf Produktebene erhält die Nachhaltigkeit in der Biometrie, ebenfalls zum Sommer, ein besonderes Augenmerk. Intern steht zudem die Messung des CO2-Fußabdrucks auf der Agenda.

Stichwort Beratung. Sie nannten das wichtige Datum im Hinblick auf die Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen, den 2.8.2022. Wie sieht die Umsetzung bei der Stuttgarter aus?

Die gezielte Qualifizierung und die Unterstützung unserer Geschäftspartner stehen hierbei im Mittelpunkt. Wir werden mit ansprechenden Weiterbildungsangeboten und einer schlüssigen Integration in die technische Beratungsstrecke eine erfolgreiche Umsetzung im Beratungsalltag ermöglichen. Zudem werden wir im Herbst eine vierte Reihe unserer Weiterbildung zum zertifizierten Nachhaltigkeits-Berater anbieten und die regionalen persönlichen Ansprechpartner stehen, wie gewohnt, mit Rat und Tat zur Seite.

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